TCM und Gynäkologie

Die Chinesische Medizin (Akupunktur und chinesische Kräutermedizin) wird schon seit mehreren tausend Jahren erfolgreich bei der Behandlung von  gynäkologische Erkrankungen angewendet. Durch meine zweijährige Ausbildung bei der renommierten chinesischen Gynäkologin (Dr. Wu Juning) konnte ich mir diesbezüglich ein umfangreiches Wissen aneignen.

 

In der Geburtsvorbereitung und Kinderwunschbehandlung nimmt die TCM bereits einen festen Platz ein.
Aber auch die meisten anderen gynäkologischen Störungen lassen sich allein mit TCM oder in Kombination mit der Schulmedizin behandeln. Das WOMED bietet für mich dazu einen idealen Platz.

 

Im Folgenden möchte ich Ihnen Informationen über die Hintergründe und Anwendungsmöglichkeiten der chinesischen Medizin in der Gynäkologie geben.

Konzert der Hormone

Wie bei einem Orchester hängt der Ablauf der Menstruation und Schwangerschaft maßgeblich vom harmonischen Zusammenspiel der Hormone ab. Aus Sicht der chinesischen Medizin zeigt sich das in der Qualität und dem ungehinderten Fluss von Qi und Blut. Sämtliche Funktionskreise (chinesische Organfunktionen) der Frau sind dabei involviert. Aus diesem Grund ist eine ganzheitliche Diagnostik notwendig.


Durch ausführliche Befragung und Beurteilung von Puls und Zunge wird eine Diagnose anhand der Kriterien der TCM erstellt. Ob Akupunktur oder Chinesische Kräuter alleine, oder in Kombination angewendet werden, hängt von der Art und Schwere des festgestellten Musters ab.

Menstruationsstörungen

Eine verfrühte, verspätete, unregelmäßige, starke, schwache, lange, keine oder schmerzhafte Regelblutung ist aus Sicht der TCM ein deutliches Zeichen einer energetischen Dysharmonie.

 

Die Mensis sollte alle 28 Tage auftreten und weder zu stark noch zu schwach sein. Das Blut sollte von dunkelroter Farbe, weder zu dick noch zu dünnflüssig sein und keine Klumpen enthalten. Die Tage vor der Regel sollten von körperlicher und psychischer Seite beschwerdefrei sein. Ist eines dieser Kriterien nicht gegeben, weist das auf eine Störung der Funktionskreise Leber, Niere, Milz oder Herz hin.

 

Am häufigsten kommen die Patientinnen wegen zu starker Regelblutung oder Ausbleiben der Mensis, zum Beispiel nach längerer Einnahme der Pille, sowie starker Regelschmerzen z.B. bei Endometriose in Behandlung.

Infertilität, Kinderwunsch

Das Gebiet der Kinderwunschbehandlung ist ein Paradebeispiel von gewinnbringender Zusammenarbeit von High-Tech-Medizin mit der TCM. Der erste Schritt dabei ist immer eine vollständige schulmedizinische Abklärung. Je nach schulmedizinischer Diagnose ergeben sich dann mehrere Möglichkeiten.

 

Manche Patientinnen wollen bei ausbleibendem Kinderwunsch zuerst eine möglichst natürliche Therapie auswählen, um schwanger zu werden. Die TCM ist dafür eine gute Option. Andere Patientinnen haben schon mehrere erfolglose IVF- oder ICSI-Versuche hinter sich. Bei ihnen kann durch eine mehrmonatige Vorbereitung mit Akupunktur und/oder chinesischen Kräutern der nächste Versuch vorbereitet werden.

Schwangerschaft und Geburt

In dieser Zeit sollten, wegen möglicher Nebenwirkungen, Medikamente möglichst gemieden werden. Als Alternative bietet sich die TCM an, wobei auch hier mit großer Sorgfalt vorgegangen werden muss.
Bei folgenden Krankheiten kann die chinesische Medizin angewendet werden:
Übelkeit, Erbrechen, Schwäche, drohender Abort, Ödeme, psychische Irritationen, Schwindel, Infekte, Verstopfung, Beckenendlage.

 

Geburtsvorbereitung
Der positive Effekt einer Akupunkturbehandlung zur Geburtsvorbereitung ist mittlerweile durch mehrere Studien bestätigt worden. Beginnend in der 36. Schwangerschaftswoche werden 1-2 Behandlungen pro Woche durchgeführt.


Folgende Effekte sind zu erwarten:

 

  • Die Angst vor der Entbindung wird reduziert
  • Die Geburtsdauer verkürzt sich um etwa zwei Stunden
  • Es wird eine gute Entspannung und Schmerzlinderung erzielt, ohne dass das Bewusstsein und das Erleben der Geburt beeinträchtigt wird
  • Die Akupunktur synchronisiert den Wehenverlauf, harmonisiert die Wehenabfolge und ermöglicht so eine raschere und komplikationslosere Eröffnung des Muttermundes
  • Den Frauen steht während der Austreibungsphase mehr Kraft zur Verfügung

 

Wochenbett
Während der Geburt verbraucht die Frau sehr viel Qi und verliert Blut. Weiters kann in der Gebärmutter ein Blut-Stau entstehen. Folgende Erkrankungen lassen sich aus dieser Sicht erklären und behandeln:
Depressionen, Bauchschmerzen, Harnwegsprobleme, Schwitzen, Verstopfung, Fieber, Stillprobleme.

Wechseljahre

Da eine hormonelle Behandlung von Wechselbeschwerden mit Risiken behaftet sein kann, ist ein sorgfältiges Vorgehen notwendig. Eine aktuelle, repräsentative Umfrage zeigt, dass sich viele Frauen eine Therapiekombination aus Schulmedizin und Naturheilverfahren und hier insbesondere TCM  wünschen.

 

Die Menopause stellt einen natürlichen Übergang in den nächsten Lebensabschnitt dar. Wie dieser verläuft, hängt von dem energetischen Zustand ab, der vor dem Eintritt in die Wechseljahre besteht.
Eine vorbeugende Therapie mit den Methoden der TCM, einige Jahre vor dem Beginn der Menopause, wäre sinnvoll. Bei bestehenden Hitzewallungen, Schlafstörungen, Depressionen, Trockenheitssymptome etc. kommen Akupunktur und Kräutertherapie zur Anwendung.

Weitere gynäkologische Erkrankungen

Auch folgende Krankheiten gehören zu den Anwendungsgebieten der TCM:
Endometriose, Polycystisches Ovarsyndrom (PCO), vermehrter Ausfluss, Scheidenpilze, Myome (bis 3cm), Gebärmuttersenkung und vaginaler Juckreiz.

Zusätzliche Informationen finden Sie auch auf meiner Homepage www.dr.troetscher.com